Silkback- sowie Leatherback-Bartagamen stellen eine Morphenzucht unter den Reptilien dar, die im Freiland nicht mehr überlebensfähig wäre. Durch gezielte Zucht besitzen sie keine bzw. als züchterische Vorstufe deutlich zurückgebildete Schuppen, was besonders bei der Schuppenlosigkeit mit einigen gesundheitlichen Problemen einhergeht.
Merkmale
- Erhöhtes Verletzungsrisiko
- Erhöhtes Risiko für UV-Schädigungen
- Häutungsschwierigkeiten mit Verletzungen
- Erschwerte Thermoregulation
- Erschwerte Kommunikation mit Artgenossen
Grundsätzlich dienen Schuppen unter anderem der Tarnung, dem Schutz vor UV-Strahlung, der Thermoregulation und Kommunikation und stellen einen mechanischen Schutz dar. Da Silkback-Bartagamen jedoch diese wichtigen Schuppen fehlen (und sie bei Leatherback-Bartagamen eingeschränkt verfügbar sind), besteht zum Beispiel ein erhöhtes Verletzungsrisiko und sie können die Bartstacheln nicht zur Kommunikation aufstellen. Auch zu Sonnenbrand und UV-Schädigungen kann es schneller kommen. Weiterhin wird von Häutungsschwierigkeiten berichtet, da die pergamentpapierartige Haut der Silkback-Bartagamen bei den regelmäßigen Häutungen leicht verletzt wird. Deshalb müssen schuppenlos gezüchtete Reptilien während der Häutung regelmäßig eingecremt werden, was für sie Stress bedeutet. Zudem können Häutungsrückstände verbleiben, welche die Gliedmaßen abschnüren. Zuletzt bleiben Sand und Erde nach dem Eincremen auf ihrer Haut haften, was eine artgerechte Einrichtung ihres Terrariums erschwert.
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Quellen (nach Angaben von):
Müller K, Baur M, Mutschmann F. Defektzuchten bei Reptilien und Amphibien – ein Problem? (02.03.2017). Im Internet: Qualzuchten bei Amphibien (tieraerztekammer-berlin.de). 10.09.2022.
Schweizerische Eidgenossenschaft (21.07.2014). Anhörung drei Amtsverordnungen Tierschutz. Im Internet: 9.1_2014-07-21_Zuchtverordnung_Rückmeldeformular_der_Stellungnahmen pogona.ch dght sara.pdf. 10.09.2022.