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TierschutzSo gelingt die Kaninchen-Vergesellschaftung

Sollen 2 einsame Kaninchen aneinander gewöhnt oder ein neues Kaninchen in eine Gruppe integriert werden, muss einiges beachtet werden. Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengestellt.

Kaninchen beim Fressen
K.Oborny/Thieme

Bei der Vergesellschaftung von Kaninchen muss einiges beachtet werden.

Vor jeder Vergesellschaftung sollten zuerst einmal alle daran beteiligen Kaninchen tierärztlich durchgecheckt werden, denn wenn eines der Tiere krank ist, kann das für die Vergesellschaftung negative Auswirkungen haben, denn kranke Tiere werden häufig verstoßen und gejagt. Zudem können sich kranke Tiere meist nicht so gut wehren und stellen außerdem eine Gesundheitsgefährdung für die anderen Tiere dar. Wichtig ist auch bei gegengeschlechtlichen Konstellationen zumindest alle Männchen zu kastrieren und darauf zu achten, dass die Kastrationsfrist ausreichend ist, denn ausgewachsene Männchen sind noch bis zu drei Wochen nach der Kastration zeugungsfähig. Und junge Kaninchen sind bereits ab der 12. Lebenswoche geschlechtsreif.

Welche Konstellation ist die Beste?

Grundsätzlich sollte vor der Überlegung einer Neuanschaffung zu einem oder mehreren bereits vorhandenen Kaninchen das Alter und die Geschlechter beachtet werden. Aber auch das vorhandene Platzangebot, die finanziellen Mittel und die vorhandene Zeit sollten nicht außer Acht gelassen und stets berücksichtigt werden.

Welche Rolle spielt das Alter?

Es ist nicht sinnvoll ein junges Kaninchen zu einem alten Kaninchen dazuzusetzen, denn der Bewegungsdrang und die Interessen sind oftmals zu verschieden, zudem steht man in ein paar Jahre ganz schnell vor einer erneuten Vergesellschaftung, wenn das alte Kaninchen stirbt. Um dieses Problem zu umgehen, bietet es sich an, wenn man zwingend ein junges Kaninchen haben will, zwei junge Kaninchen zu einem alten Kaninchen dazu zusetzen. Denn hier haben die beiden Jungtiere sich selbst zum Spielen und aktiv sein und das alte Kaninchen kann dabei sein, solange wie es möchte und kann, muss aber nicht und kann sich jederzeit zurückziehen. Zudem muss man nicht gleich nach Ersatz suchen, sobald das ältere Kaninchen stirbt. Wenn das Alter irrelevant ist, dann empfiehlt es sich ein Kaninchen zu suchen, was nicht mehr als zwei bis drei Jahre jünger oder älter ist als das bereits vorhandene Tier.

Welche Rolle spielt das Geschlecht?

Die meistens am besten verträgliche Konstellation ist nach wie vor die gegengeschlechtliche Variante. Ein Männchen und ein oder mehrere Weibchen funktioniert meistens ohne große Probleme. Aber auch gleichgeschlechtliche Konstellationen können gut funktionieren, vor allem wenn alle Beteiligten, bzw. vor allem die Dominanten kastriert sind. Zwei kastrierte Männchen oder Weibchen verstehen sich meistens ebenso gut wie ein gegengeschlechtliches Paar. Bei unkastrierten kommt es jedoch häufig zu Problemen. Zwei unkastrierte Männchen können eine Weil problemlos zusammenleben, doch meistens kommt es dann irgendwann wie aus heiterem Himmel zu Beißereien, die häufig mit schweren Verletzungen einhergehen. Ebenso ist es bei zwei unkastrierten Weibchen. Die Problematiken verstärken sich, desto dominanter die Kaninchen sind.

Vorbereitungen vor der Vergesellschaftung

Für eine Vergesellschaftung wird ein neutraler Ort benötigt, das heißt ein Ort, an dem keines der beteiligten Kaninchen zuvor bereits war. In den meisten Fällen eignet sich das Badezimmer dafür. Der Ort sollte groß genug sein, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können, aber auch nicht zu groß sein, damit sie auch Kontakt miteinander aufnehmen. Zudem sollte der Ort mit ebenfalls neutralen Unterschlüpfen ausgestattet sein. Sofern nicht extra neue Behausungen angeschafft werden sollen, eignen sich Pappkartons als Alternative sehr gut. Bei den Unterschlüpfen muss immer darauf geachtet werden, dass diese mindestens zwei Ausgänge besitzen und es somit keine Sackgassen gibt. Der Untergrund und auch ein Teil der Wände sollte gut zu reinigen sein, denn die meisten Kaninchen sind während einer Vergesellschaftung nicht stubenrein bzw. es kommt häufig zu Urinspritzern. Auch deshalb eignet sich das Badezimmer sehr gut, jedoch sollten auch hier rutschfeste Untergründe ausliegen, da es während einer Vergesellschaftung häufig zum Jagen und Rennen kommt. Das Futter sollte an mehreren Stellen zur Verfügung stehen oder im Raum verstreut sein, damit es nicht gleich zur Ressourcenverteidigung und damit zu Streitereien kommt.

Ablauf der Vergesellschaftung

Zu Beginn der Vergesellschaftung sollten alle beteiligten Kaninchen möglichst zeitgleich an dem neutralen Ort abgesetzt werden. Je nach Konstellation und Charakter der Kaninchen kommt es dann zu verschiedenen Verhaltensweisen. Die Kaninchen werden am Anfang damit beginnen sich zu beschnüffeln, danach kann ein Berammeln zum Klären der Rangordnung oder ein Jagen folgen. Auch das gegenseitige aneinander Hochspringen, erschöpftes Liegen nach dem Jagen und das kurzzeitigte Zurückziehen können auftreten. Sofern diese Sachen nicht zu lange, zu einseitig und zu stark auftreten, sind sie ein normaler Teil der Vergesellschaftung. Im Laufe der gemeinsamen Zeit werden diese dann weniger werden und es kommt vermehrt dazu, dass gemeinsam gefressen wird, nebeneinander gelegen oder sogar miteinander gekuschelt wird. In der Regel dauert eine Vergesellschaftung bei einem Pärchen ca. eine Woche. Bei größeren Gruppen kann es durchaus mal länger dauern und eine Zeit von zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen.

Wenn die Kaninchen sich dann nicht mehr jagen, sollte man noch zwei bis drei Tage abwarten, bevor sie dann gemeinsam in ihr richtiges Gehege einziehen können. Vor dem Umzug sollte das alte Gehege jedoch gründlich gereinigt werden. Im neuen Zuhause angekommen ist es völlig normal, wenn noch einmal ein paar Jagdeinheiten stattfinden, diese hören in der Regel jedoch schnell wieder auf.

Mögliche Probleme

Während der Vergesellschaftung können immer wieder Probleme auftreten, dazu gehören solche die weniger schlimm sind und solche die teilweise lebensbedrohlich sein können. Beim Jagen kann durchaus mal Fell fliegen, das ist vollkommen normal und gehört dazu, solange es nicht zu viel ist und es sich nur um Fell handelt. Sobald eine Jagd blutig wird oder die Tiere sich ineinander verkeilen, sollte eingegriffen werden und die Tiere getrennt werden, denn hier kann es schnell zu ernsthaften Verletzungen kommen. Ebenso verhält sich, wenn ein Kaninchen dauerhaft gejagt und gehetzt wird.

Ein kurzer Rückzug während einer Vergesellschaftung ist ebenso normal, wenn sich ein Kaninchen jedoch sehr stark zurückzieht und sich somit aus der gesamten Vergesellschaftung raushält, sollte diese Verhalten unterbunden werden, in dem die Rückzugsmöglichkeit entfernt wird. Ebenso verhält es sich mit Revieren, denn einige Kaninchen verteidigen bestimmten Bereiche oder Gegenstände, die sie als ihr Revier markiert haben. Solche müssen ebenfalls entfernt oder abgesperrt werden, damit es dadurch nicht zu Streitigkeiten kommt. Diese beiden Verhaltensweisen treten auch oft dann auf, wenn der neutrale Ort für die Vergesellschaftung zu groß ist, in diesem Fall sollte zusätzlich der gesamte Bereich verkleinert werden.

Nach dem Umzug in das gewohnte Gehege kann es ebenfalls noch einmal zum Jagen und zu kurzen Streitigkeiten kommen, diese sollten jedoch schnell weniger werden und aufhören. Ist das nicht der Fall, sollten die Kaninchen an den neutralen Ort zurückgesetzte werden und die Vergesellschaftung hier fortgeführt werden.

Sind die Probleme zu schwerwiegend oder hören nicht auf, so sollte die Gruppenkonstellation neu überdacht werden und gegebenenfalls eine neue Zusammenstellung zum Wohle aller Kaninchen erfolgen.

Fazit

Vor jeder Vergesellschaftung ist es wichtig einige Dinge zu beachten, damit diese erfolgreich ablaufen kann und die Kaninchen lange etwas voneinander haben. Aber auch finanzielle und zeitliche Möglichkeiten sollten bedacht werden. Ist eine Vergesellschaftung erfolgreich ist es für die Kaninchen das Schönste, denn sie leben am liebsten in einer Gruppe von mehreren Kaninchen und sollte niemals allein gehalten werden.

Quellen (nach Angaben von):

Kaninchenwiese (2019). "Was kann bei der Zusammenführung passieren und was kann ich tun?". Im Internet: Ablauf der Vergesellschaftung (kaninchenwiese.de). 16.08.2023.

Haustierlino.de (2023). "Kaninchen Vergesellschaftung: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung". Im Internet: Kaninchen Vergesellschaftung: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung - Haustierlino.de. 16.08.2023.

Kaninchenhilfe Deutschland e.V. (2023). "Vergesellschaftung von Kaninchen". Im Internet: Vergesellschaftung - Kaninchenhilfe Deutschland e.V. - Aktiv für Kaninchen. 16.08.2023.

(RG)