Eine aktuelle Studie von Wissenschafter*innen mehrerer Forschungsinstitute in Wien zeigt erstmals, dass eine gezielte Substitution von Eisen Allergien verringern kann.

Die Untersuchungen von Forscher*innen des Messerli Forschungsinstituts in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik der MedUni Wien ist der Teufelskreis der Allergie: Ein hyperaktives Immunsystem versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und hemmt die Aufnahme von Eisen – obwohl genau dieser Mikronährstoff zur Beruhigung der Überreaktion vermehrt gebraucht würde. 

Eine Lutschtablette zur Lösung des Problems

Die entwickelte Lutschtablette basiert auf dem Molkenprotein Beta-Lactoglobulin von Kühen, welches als Träger für zahlreiche Mikronährstoffe fungiert. In der Tablette ist Eisen in einer Form enthalten, mit der die allergiebedingte Hemmung der Eisenaufnahme im Körper umgangen werden kann. Nach sechsmonatiger Einnahme der Lutschtablette in Kombination mit den notwendigen Medikamenten konnte in der Hauptsaison der Birkenpollen bei den PatientInnen eine 45-%ige Reduktion der Symptome erreicht werden.

Neuer Goldstandard?

Der bisherige Goldstandard in der Therapie von Allergien ist die spezifische Allergen-Immuntherapie. Dabei wird ein Allergen spezifisch gegen die jeweilige Allergie eingesetzt, z. B. Birkenpollen gegen Birkenpollen-Allergie. Bei der neuartigen Therapiemethode wird durch eine diätische Maßnahme nicht die Allergie selbst, sondern die zugrundeliegende Überempfindlichkeit der Abwehrzellen gegenüber allergenen Stoffen herabgesetzt.

Quelle (nach Angaben von):

vetmeduni Wien (07.06.2022). Vetmeduni: Gezielte Mikroernährung lindert Symptome bei Allergien. 21.06.2022