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HundeerziehungBesuche mit oder ohne Hund?

Den Hund mitnehmen oder lieber zuhause lassen? Eine Frage die sich Hundehalter*innen immer wieder stellen. Wann ein Hund mitkommen kann und wann lieber nicht, erklärt eine Hundeexpertin.

Jack Russel an der Leine
alexei_tm/stock.adobe.com - Posed by a model.

Besuche mit Hund sollten gut vorbereitet und geplant werden.

Absolut planbar ist ein Besuch mit Hund zwar nicht, man kann aber geeignete Voraussetzungen schaffen, um für einen entspannten Nachmittag zu sorgen. Als Teamchefin und Hundeexpertin in der Hundebetreuung Amicanis kennt sich Leonie Grutzke damit aus, wie ein Besuch gut funktionieren kann und wann eine Betreuung vielleicht sinnvoller ist.

Wie sollte ich den Besuch vorbereiten?

  • Die Besuchten sollten mit dem Hund einverstanden sein: Grundsätzlich sollte man sich immer fragen, ob es für die Menschen vor Ort in Ordnung ist, wenn der Hund mitkommt. Es kann schließlich immer sein, dass jemand Angst vor Hunden hat, allergisch auf die Vierbeiner reagiert oder es nicht genug Platz gibt, sodass das Tier gestresst würde.
  • Der Hund sollte gut erzogen sein: Ideal für einen entspannten Besuch mit Hund ist es, wenn er freundlich zu anderen Menschen ist und auf grundlegende Anweisungen gehorcht. „Dabei hilft auch ein „Deckentraining‘“, erklärt Grutzke. „Der Hund lernt auf seinem Platz zu bleiben und das auch in einem fremden Umfeld zu tun. Man braucht also nur einen bequemen Platz mitzunehmen, etwa ein kleines Körbchen oder eine vertraute Decke. Selbst im fremden Umfeld bekommt der Vierbeiner dadurch sofort einen eigenen Rückzugsort. Das Deckentraining hilft auch dabei, dass der Hund nicht überall um Essen bettelt, etwa beim gemeinsamen Grillen.“
  • Die Situation sollte den Hund nicht überfordern: Kommen viele Menschen auf engem Raum zusammen, kann das für den Hund zu erheblichem Stress führen. Aber auch, wenn er gesundheitlich angeschlagen ist oder sich beispielsweise noch von einer Operation erholt, ist die Ruhe daheim besser als eine Anreise und ein Besuch in einer ihm fremden Umgebung.

Worauf sollte ich während des Besuchs achten?

  • Dem Hund sollte es an nichts fehlen: Wenn der Besuch mehrere Stunden dauern soll, sollte man immer auch an Futter, Wasser und gegebenenfalls ein Spielzeug denken, damit es dem Vierbeiner an nichts fehlt. Gerade bei einem längeren Besuch ist auch an die Gassirunde zur Bewegung und Erleichterung denken.
  • Es sollte klare Regeln geben: Generell sollten alle Beteiligten dasselbe vom Hund fordern, um Missverständnissen vorzubeugen. So sollten sich sowohl der Haltende als auch der oder die Besuchte verständigen, was erlaubt ist und was nicht. „Es bringt nichts, wenn der eine es erlaubt, dass der Hund auf die Couch geht, und der andere scheucht ihn im nächsten Moment wieder herunter. Vor allem, wenn ein junger Hund noch mitten in der Erziehung ist, kann das schnell Einfluss auf das Erlernte haben“, so Grutzke.
  • Wenn bereits ein Heimtier dort lebt: Eine besondere Situation ist es, wenn bereits ein Hund oder eine Katze Besuchswohnung lebt. „Ideal wäre, wenn sich 2 Hunde schon von einem gemeinsamen Spaziergang kennen. Trotzdem ist zu bedenken, dass der Besuchshund nun in das Territorium des anderen Tieres eindringt. Plötzlich ist da womöglich Ressourcen-Neid oder territoriales Verhalten, was vorher nie ein Thema war“, erklärt die Expertin. Daher ist es immer ratsam, die Tiere genau im Blick zu behalten. Es kann auch helfen, wenn beide für die Dauer des Besuchs in verschiedene Zimmer getrennt werden. Im Zweifel muss man den eigenen Hund doch wieder nach Hause bringen. 

Wann bleibt mein Hund besser zu Hause?

Gerade, wenn es nur um einen kurzen Besuch geht und der Hund noch nicht dafür geeignet ist oder gestresst würde, ist es in der Regel besser, ihn zu Hause zu lassen. Gegebenenfalls gibt es dort auch eine Betreuung, sodass man den Besuch genießen kann, ohne sich Sorgen um sein Wohlergehen zu machen.

Quelle (nach Angaben von):

Erster Besuch mit Hund: Das sollten Halter beachten (ivh-online.de). 11.04.2024

(JD)