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Vet-NewsParadigmenwechsel beim Umgang mit Influenzaviren

Die StIKo Vet bezieht Stellung zur Impfung gegen hochpathogene aviäre Influenzaviren bei Geflügel und benennt Aspekte, die dabei beachtet werden müssen.

Hühner auf der Weide.
Sonja Birkelbach/stock.adobe.com

Seit dem Jahr 2005 ist es in Europa in immer kürzeren Abständen zu Ausbrüchen hochpathogener, aviärer Influenza (HPAI) gekommen. Während die Ausbrüche in den ersten Jahren, bedingt durch Vogelzug, saisonal im Frühjahr und Herbst auftraten, zeichnet sich mittlerweile eine Enzootisierung in Wildvögeln und eine ganzjährige Übertragungsaktivität ab.

Durch rigorose, klassische Tierseuchenbekämpfung ist es gelungen, Ausbruchsketten im Geflügelbereich zu unterbrechen. Dadurch wurden zwar auch Infektionen von Wildvögeln durch Rückübertragungen aus infiziertem Geflügel unterbunden, die Zirkulation der Viren in Wildvögeln lässt sich so aber nicht beeinflussen. Gerade in Bereichen der Geflügelwirtschaft, die strukturell Schwierigkeiten haben, ein ausreichendes Biosicherheitsniveau zu erreichen, führt der hohe Infektionsdruck aus der Wildvogelpopulation immer wieder zu Viruseinträgen.

Die millionenfache Tötung und unschädliche Beseitigung von Geflügel ist - angesichts der Häufung von Ausbrüchen und der fortschreitenden Enzootisierung in Wildvögeln - aus Gründen des Tierschutzes und der Nachhaltigkeit immer schwerer zu rechtfertigen. In der EU gibt es daher Anzeichen für einen Paradigmenwechsel von der reinen „test-and-slaughter“ Strategie hin zu impfbasierten Kontrollmaßnahmen.

Die StIKo Vet begrüßt ausdrücklich die Möglichkeit zur Impfung gegen HPAI, die mit der delegierten Verordnung (EU) 2023/361 geschaffen wurde. Gleichzeitig birgt eine unkontrollierte, lückenhafte Impfung gegen HPAI ein hohes Risiko der Maskierung von Ausbrüchen.

Für den Erfolg der Immunprophylaxe ist es essentiell, 

  • dass für die jeweilige Tierart geeignete, möglichst gegen aktuell zirkulierende Virusstämme gerichtete Impfstoffe und Impfstrategien eingesetzt werden;
  • dass impfbegleitend ausgeschlossen wird, dass es unter der „Impfdecke“ zu einer inapparenter Viruszirkulation kommt;
  • dass die Impfmaßnahmen bei Wirtschaftspartner*innen und Endverbraucher*innen auf volle Akzeptanz stoßen.

Mit der vorliegenden Stellungnahme benennt die StIKo Vet verschiedene Aspekte, die es bei der Impfung gegen HPAI zu beachten gilt. Angesichts der Dynamik im Bereich der HPAI-Impfung kann eine abschließende Empfehlung derzeit nicht ausgesprochen werden. Die StIKo Vet behält sich daher vor, diese Stellungnahme kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu aktualisieren.

Quelle (nach Angaben von): StIKo Vet (12.06.2023). „Stellungnahme zur Impfung gegen Hochpathogene Aviäre Influenzaviren“. Im Internet: Stellungnahme zur Impfung gegen Hochpathogene Aviäre Influenzaviren: Stiko Vet (fli.de) (19.06.2023)

(baa)