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HundePfützen: Gefährlicher Spaß für Hunde

Für viele Hunde üben die stehenden Gewässer eine magische Anziehungskraft aus. Doch Vorsicht: im Wasser von Pfützen können sich gefährliche Bakterien befinden. 

Golden Retriever vor einer Pfütze
Africa Studio/stock.adobe.com

Grundsätzlich sollten Halter*innen möglichst verhindern, dass der Hund aus einer Pfütze trinkt.

Gummistiefel, Regenjacke, Schirm: Mit dem Wechsel der Jahreszeiten müssen sich Hundehalter*innen auf andere Witterungsbedingungen vorbereiten. Eine unscheinbare Gefahr bilden dabei Pfützen. „Bei einem Spaziergang machen Bewegung und das neugierige Erkunden der Umwelt den Hund durstig. Es ist also kein Wunder, dass die Tiere ihren Durst stillen wollen“, erklärt Hundeexpertin und -verhaltensberaterin Nadja Kopp. „Außerdem riecht das Pfützenwasser anders als unser Leitungswasser, weil kein Chlor enthalten ist. Dies macht es direkt noch einmal interessanter für Hunde.“ In den Pfützen und auch in anderen stehenden Gewässern tummeln sich allerdings Bakterien und Verunreinigungen, die schädlich für das Heimtier sein könnten.

Pfützen möglicherweise verunreinigt

Grundsätzlich sollten Halter*innen möglichst verhindern, dass der Hund aus einer Pfütze trinkt. Bei parkenden Autos besteht immer die Möglichkeit, dass sich etwas Motoröl in das Wasser mischt und bei Feldwegen können angespülte Düngemittel die Gesundheit gefährden. Zudem können über die Ausscheidungen anderer Tiere Parasiten und Wurmeier beim Trinken aufgenommen werden. Gängige Reaktionen des Hundekörpers sind meist Durchfall und Erbrechen. Unbehandelt können sich die Folgen über eine lange Zeit ziehen und den Hund schwächen.

Leptospirose - Gefahr

Leptospirose ist eine potenziell lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch Bakterien, sogenannte Leptospiren, ausgelöst wird. Besonders für ungeimpfte Hunde sind Leptospiren gefährlich. Die Bakterien gelangen hauptsächlich über den Urin von Ratten und Mäusen in Pfützen und Gewässer. Im Sommer helfen ihnen die warmen Temperaturen bei einer schnellen Vermehrung, aber mit den sinkenden Temperaturen im Herbst ist die Gefahr noch nicht bereinigt. Da es häufiger und länger regnet, können die Bakterien mitunter über Wochen in einzelnen Pfützen überleben.

Typische Anzeichen, dass sich der Hund mit dem Virus infiziert hat, sind Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen. Aber auch Nasenbluten und Kreislaufprobleme können auftreten. Die Schleimhäute verfärben sich zudem gelblich. Da es häufig nur eine geringe Symptomatik gibt, sind gelbe Schleimhäute immer ein Grund, einen tierärztlichen Rat einzuholen. Über Blut- oder Urinuntersuchungen kann der Vierbeiner dann auf Leptospiren getestet werden.

Schutz möglich!

Die Hundeexpertin gibt allerdings eine leichte Entwarnung: „Die Impfung gegen Leptospirose ist bei Hunden eine Pflichtimpfung, die jährlich aufgefrischt wird. Natürlich kann es dennoch zu einer Infektion mit dem Virus kommen. Ein schwerer Krankheitsverlauf wird durch die Impfung aber in den meisten Fällen verhindert. Man muss also nicht gleich in Panik verfallen, wenn der Hund mal aus einer Pfütze getrunken hat. Wird die Infektion früh genug bemerkt, haben die Tiere in der Regel gute Heilungsaussichten und müssen keine Langzeitfolgen befürchten“, erklärt Kopp.

Wichtig zu wissen!

Bei der Leptospirose handelt es sich um eine Zoonose, also eine Krankheit, die vom Hund auf den Menschen übertragen werden kann. Bei grippeähnlichen Symptomen sollte man daher seinen Arzt aufsuchen und ihn über die Infektion des Vierbeiners informieren. 

Stopp Kommando etablieren

Da ein Hund beim Laufen und Schnüffeln durstig wird, erscheinen ihm Pfützen als willkommene Gelegenheit zum Trinken. Wichtig ist daher, dass man sein Tier immer beobachtet und mit einem Kommando wie „Nein“ stoppt. „Am besten ist es, wenn Halter*innen immer eine Alternative für den Hund dabei hat, etwa eine Flasche sauberes Wasser, welches ihm dann angeboten werden kann“, gibt die Hundeexpertin als Tipp mit auf den Weg. Hat man kein Wasser dabei, sind fließende Gewässer eine Trinkalternative mit geringerem Risiko, da hier die Konzentrationen an Schadstoffen meist niedriger sind.

Und wenn der Hund doch einmal ein paar Schlucke genommen hat? Ruhe bewahren und den Vierbeiner genau beobachten. Wenn er kurz darauf typische Symptome wie Durchfall oder Fieber bekommt, sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen. Mit der Information, dass Pfützenwasser die Ursache sein könnte, können Tierärzt*innen schnell die nötigen Tests machen und das Tier entsprechend behandeln.

Quelle (nach Angaben von):

Gefahren im Wasser: Hunde nicht aus Pfützen trinken lassen!. 17.12.2022

(JD)