Anfang Januar 2024 ist die neue Leistungsprüfungsordnung (LPO) des Pferdesports in Kraft getreten. Erarbeitet wurde die Neufassung durch die Abteilung Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zusammen mit den Landespferdesportverbänden, der Deutschen Richtervereinigung und den Disziplin-Ausschüssen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Für Pferdetierärzt*innen ist dabei vor allem die Änderung des Paragraf 40, Absatz 2 von Relevanz, denn dieser regelt die tierärztliche Turnierbetreuung. Hier wurde für Springprüfungen mit abwerfbaren Hindernissen künftig geregelt, dass die dauerhafte Anwesenheit eines Tierarztes oder einer Tierärztin nicht mehr zwingend erforderlich ist. Stattdessen besteht in begründeten Fällen nun die Möglichkeit zur Rufbereitschaft, welche durch die zuständige Landeskommission genehmigt werden muss.

Reine Rufbereitschaft? Nein danke!

Die Bundestierärztekammer (BTK) hat gemeinsam mit dem Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt), dem Bundesverband der beamteten Tierärzte (bpT) und der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie sich gegen die Änderung der LPO positionieren. Die Verbände raten Pferdetierärzt*innen dazu, von der Möglichkeit der Turnierbetreuung im Bereitschaftsdienst „Abstand zu nehmen“, da diese den „vielfältigen Anforderungen bei Pferdesportveranstaltungen nicht gerecht werden kann“. Als Hauptgrund verweisen die Verbände darauf, dass ohne dauerhafte Anwesenheit eines Tierarztes oder einer Tierärztin nicht sichergestellt werden kann, dass verletzte Pferde zeitnah versorgt werden können. So kann es zu unnötigen Schmerzen und Leiden kommen, was letztlich von tierschutzrechtlicher Relevanz ist.

Quelle (nach Angaben von):

Reine Rufbereitschaft auf Turnieren? Nein. | vetline. 15.01.2024
2024 bringt neue Gesetze – was kommt? | vetline. 15.01.2024
2023_11_30_Stellungnahme_LPO-40_-BTK-BbT-bpt-GPM.pdf(Review) - Adobe cloud storage. 15.01.2024

(JD)