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QualzuchtReptilien – bunt, schuppenlos und krank?!

Ein Reptil als Haustier – der Trend geht dabei zu immer bunteren und spezielleren Tieren. Dabei treten auch bei diesen Züchtungen gesundheitliche Probleme auf, die den Tieren zu schaffen machen.

Red corn snake on branch, closeup snake
kuritafsheen / stock.adobe.com

Schlangen in spektakulären Farben und Echsen ohne Schuppen werden immer beliebter. Doch diese Tiere haben häufig Probleme mit ihrer Thermoregulation, dem Wasserhaushalt, der Kommunikation mit Artgenossen, der Fortbewegung und dem Schutz vor UV-Licht. Dabei ist die Zucht von Reptilien sehr lukrativ, weshalb seltene Farbvarianten Preise bis in den fünfstelligen Bereich erzielen. Aber dies Schlangen oder Echsen sind nicht nur besonders, sie weisen auch häufig Missbildungen und Gendefekte auf, mit denen sie leben müssen. Und auch die Tierheime spüren den Anstieg von missgebildeten Reptilien aus den sogenannten Morphenzuchten.

Fehlende wissenschaftliche Studien

Der große Bereich der Qualzuchten ist bei den Säugetieren bereits gut erforscht, das Wissen hierzu wächst stetig. Die Morphenzucht und damit die Qualzucht der Reptilien und auch Amphibien ist jedoch noch weitgehend unerforscht und es liegen wenig wissenschaftlich fundierte Studien vor. Bekannt ist, dass Mutationen und Gendefekte bei anderen Tierarten immer weitere Probleme mit sich bringen. So ist auch der Gedanke bei den Reptilien und es wird demnach davon ausgegangen, dass zusätzliche Probleme auftreten.

Tumore können durch fehlenden UV-Schutz entstehen, lichtempfindliche Augen zu Blindheit, fehlende Schuppen zu einer schlechten Wundheilung sowie ein reduziertes Sehvermögen und eine verschlechterte Kommunikation mit Artgenossen zu erhöhter Aggressivität führen.

Nur wenige gesundheitliche Probleme, die bei einigen bekannten Farbmorphen auftreten, sind bis jetzt bekannt. Dazu zählen neurologische Symptome beim Leopardgecko und bei den Farbvarianten „Bumblebee“, „Spider“ und „Jungle Jaguar“ der Königs- und Teppichpythons. Aber auch das erhöhte Verletzungsrisiko der Zuchtform Silkback der Bartagamen und von schuppenlosen Schlangen ist bekannt.

Ausblick

Auch im Bereich der Reptilien und Amphibien wird Qualzucht zu einem immer größeren Thema, bei dem es noch sehr viel Forschung und Aufklärung bedarf, damit auch hier weniger Tiere unter den Folgen leiden müssen.

 

Quelle (nach Angaben von):

PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Markus Baur, Dr. Frank Mutschmann (02.03.2017). "Defektzuchten bei Reptilien und Amphibien – ein Problem?". Im Internet: Qualzuchten bei Amphibien (tieraerztekammer-berlin.de). 23.02.2023.

Pro Wildlife e.V. (2022). "Qualzuchten". Im Internet: Qualzuchten • Pro Wildlife. 23.02.2023.

G+J Medien GmbH (02.04.2022). "Bunte Schlangen, samtweiche Echsen – ein Tierarzt erklärt, wie Reptilien krank gezüchtet werden". Im Internet: Qualzucht: Ein Tierarzt erklärt die Farbtrends bei Reptilien | STERN.de. 23.02.2023.