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Gassi-KniggeHunderunde: Beschnuppern oder Abstand halten?

Wie verhält man sich richtig, wenn man auf der Gassirunde andere Vierbeiner trifft, die der eigene Hund noch nicht kennt? Hier erhalten Sie wichtige Verhaltenstipps für solche Begegnungen.

Ein Dogwalker beim Gassigehen mit mehreren Hunden.
SB Arts Media/stock.adobe.com - Posed by a model.

Rücksichtnahme, Aufmerksamkeit und ein freundlicher Umgang – das sind ein paar der Grundprinzipien, mit denen Menschen gut mit anderen Menschen auskommen. Hundehalter*innen haben darüber hinaus die Verantwortung für ihren Vierbeiner. Gerade wenn sich 2 Halter*innen mit ihren Hunden begegnen und noch nicht kennen, ist unklar, ob die Tiere sich verstehen werden. Hundetrainerin und Autorin mehrerer Bücher zur Hundeerziehung Sabine Winkler weiß, welche Grundsätze man in dieser Situation beachten sollte.

Wann ist ein Kontakt okay?

„Wenn der andere Hund angeleint ist oder sein*e Besitzer*in ihn offensichtlich zu sich ruft und bei sich behält, dann sollte ich mit meinem Hund genauso verfahren“, erklärt die Hundetrainerin. „In dem Fall sollten Halter*innen ihren Hund also immer zu sich rufen und kontrollieren, zum Beispiel durch Anleinen. Dann kann man gegebenenfalls fragen, ob ein Kontakt okay ist.“ Der eigene Hund sollte demnach also nicht eigenständig herumlaufen oder gar auf den anderen zustürmen. Und Kontakt sollte niemals ungefragt gesucht werden.

Für das Ansprechen des anderen Halters hat Winkler noch einen zusätzlichen Tipp: „Wünsche sollte man selbst immer freundlich in Ich-Botschaften äußern, also klarmachen, was man für sich selbst nicht möchte. Deswegen sagt man besser ‚Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht an meinen ran‘ anstatt dem Gegenüber etwas vorzuschreiben wie ‚Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!‘“

Wünsche anderer Halter*innen respektieren

Ein weiterer Grundsatz ist für die Trainerin, die Wünsche des anderen Hundehalters zu respektieren, wenn der zum Beispiel keinen Kontakt wünscht: „Das kann viele Gründe haben: Er will mit seinem Hund trainieren, der Hund ist krank, alt oder etwa taub oder blind. Vielleicht verträgt er sich auch nicht mit Artgenossen, wird etwa aggressiv oder hat Angst.“

In dem Fall bringt es nichts, einen Kontakt doch irgendwie zu erzwingen oder sein Gegenüber zu belehren. Stattdessen sollte man dann ein paar Meter Abstand halten und weitergehen. „Empfehlenswert ist es, den Blickkontakt des eigenen Hundes dabei zu steuern, etwa mit Leckerchen oder indem man ihn anspricht. Wenn Hunde sich gegenseitig anstarren, kann das schnell als Drohung aufgefasst werden. Weggucken gilt unter Hunden dagegen eher als höflich und deeskalierend“, ergänzt die Expertin.

Auf frühe Anzeichen achten

Die ersten Anzeichen, wenn kein Kontakt gewünscht ist, sind hin und wieder bereits von Weitem zu erkennen, bevor man überhaupt in Sprechreichweite zum Fragen ist. Viele Halter*innen wechseln dann schon frühzeitig die Straßenseite oder versuchen anderweitig auszuweichen. Zudem sollen etwa Erkennungszeichen etabliert werden, die den Wunsch auf Abstand schon auf Distanz vermitteln sollen, beispielsweise über eine Schleife an Halsband, Geschirr oder Leine des Hundes.

Gelbe Schleife bedeutet Abstand

Wohl am prominentesten wurde 2012 in Schweden das Gulahund Yellowdog Program gestartet, das mittlerweile in über 10 Ländern verbreitet ist. Eine gelbe Schleife an der Leine oder ein gelbes Halstuch signalisieren dabei schon auf Blickdistanz, dass Abstand gewünscht wird. „Die Gründe für dieses Signal sind recht vielfältig. Es kann sich um ängstliche, unsichere oder traumatisierte Hunde, beispielsweise aus dem Tierschutz handeln. Vielleicht ist der Hund auch krank, in Reha oder frisch operiert“, beschreibt Ramona Noack die individuellen Gründe. Sie ist Vorsitzende des Vereins Gelber Hund und Freunde e.V., dem deutschen Ableger des Gulahund-Programms. Da aber längst nicht alle Menschen und auch nicht alle Hundehalter*innen über die Bedeutung der gelben Schleifen Bescheid wissen, sollte man im Zweifel immer höflich darauf hinweisen, dass man für seinen Hund gerade keinen Kontakt wünscht, wenn sich doch jemand nähert. Mehr Informationen zu Hintergründen und Geschichte des Programms finden Interessierte auf www.gulahund.de.

Weitere Informationen zu Gulahund

Der gelbe Hund – Bitte Abstand halten!

Quelle (nach Angaben von):

Gassi-Knigge: Verhaltenstipps für die Begegnung mit fremden Hunden (ivh-online.de). 18.03.2024

(JD)