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Vet-NewsIgelfreundlicher Garten – was gehört dazu?

Igel sind auf unsere Gärten als Lebensraum angewiesen. Doch was muss man beachten, damit sich die kleinen Stacheltiere auch wirklich wohlfühlen?

Igel im Laub
michal / stock.adobe.com

Wer mag es nicht, wenn ein Igel in der Abenddämmerung quer durch den Garten stapft und mal hier und dort eine Schnecke oder einen Regenwurm frisst? Igel halten Schädlinge von unserem Garten fern und damit das auch so bleibt, kann man mit ein paar Handgriffen dafür sorgen, dass sich Igel im eigenen Garten besonders wohlfühlen.

Naturnahe Gestaltung

Ordnung ist das halbe Leben – dieses Sprichwort gilt nicht für Igel. Die Stacheltiere lieben es, wenn es etwas unordentlicher ist. Dafür bietet sich eine ganzährige Igelecke mit Totholz, Laub und Reisig gut an, denn hier finden die Tiere nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung. Mit Steinen umrandet und umgeben von dichten Büschen können sie als geeigneten Unterschlupf und sogar als Winterquartier dienen, so der NABU.

Auch gerade in den Sommermonaten ist es wichtig, dass Igel genügend Möglichkeiten haben, sich während der Mittagshitze in einem schattigen Plätzchen zu verstecken.

Bei der Gartenbepflanzung sollte man zudem darauf achten, möglichst viele heimische Pflanzen zu verwenden und auf Pestizide zu verzichten. Das hilft nicht nur den Igeln, sondern auch Vögeln und Insekten.

“Von großer Bedeutung für die umherstreifenden Igel sind auch leicht passierbare Zäune oder Öffnungen an den Gartengrenzen. So ein Maschendrahtzaun kann für kleine Igel zur Todesfalle werden. Passen sie nicht hindurch und bleiben deshalb stecken, blockieren ihre Stacheln den Weg zurück. Werden sie dann nicht gefunden und befreit, müssen sie leider verhungern“, warnt ein NABU-Mitarbeiter. Aus diesem Grund sollte man am besten unterhalb des Zauns eine Lücke lassen, durch die ein Igel gut durchpasst oder den Zaun mit einzelnen großen Öffnungen versehen. Wer noch mehr für Igel und andere Wildtiere tun möchte, verzichtet am besten auf Zäune und Mauern als Gartenabgrenzungen und pflanzt stattdessen Hecken und Sträucher.

Igel leiden unter Hitze und Trockenheit

Bei hohen sommerlichen Temperaturen sollte man in seinem Igelgarten zusätzlich noch eine flache Schüssel mit Wasser bereitstellen. Milch sollte in keinem Fall verwendet werden, da diese von Igeln nicht verdaut werden kann.

Leider wirkt sich langanhaltende Hitze und der fehlende Regen auch auf das Nahrungsangebot der Igel aus. Insekten ziehen sich zurück und auch Regenwürmer verschwinden in die tiefen Erdschichten. Dabei sind besonders Muttertiere mit ihren Jungen betroffen, denn im Juli und August

kommen viele kleine Igel zur Welt, die dann bis zu 6 Wochen von ihrer Mutter gesäugt werden, so der NABU. Findet ein Igelweibchen nicht ausreichend Nahrung, kann sie nicht mehr genug Milch produzieren, um ihren Nachwuchs zu versorgen.

Findet man nun einen tagaktiven oder unterernährten Igel in seinem Garten vor, kann man ihn vorrübergehend bei der Nahrungssuche unterstützen. Der NABU weist hierbei daraufhin, dass Igel Fleischfresser sind. Obst, Nüsse und Getreide gehören also nicht auf den Speiseplan der Stacheltiere. Besser ist es ihnen gebrauchsfertiges Igelfutter, Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil oder beispielsweise durchgegartes, ungewürztes Rinderhack anzubieten, so der NABU.

Winterzeit ist Schlafenszeit

Hat die Igelfamilie in Ihrem Garten den Frühling und Sommer gut überstanden und sich genügend Winterspeck anfuttern können, geht es ab November auf Winterquartiersuche. Hier können Sie neben der Igelecke auch ein Igelhaus zur Verfügung stellen. Die Holzkästen lassen sich einfach bauen und bieten gefüllt mit Laub den Stacheltieren eine gute und trockene Herberge für die Überwinterung.

Fazit

Wer also möchte, dass sich Igel im eigenen Garten besonders wohl fühlen, sollte lieber einmal weniger als zu viel aufräumen und generell auf eine naturnahe Gartengestaltung achten.

NABU-Checkliste für einen igelfreundlichen Garten:

  • Laub- und Reisighaufen nicht entfernen
  • Winterquartiere anbieten, zum Beispiel ein Igelhaus
  • Heimische Pflanzen und Gehölze im Garten anlegen
  • Zäune sollten eine Öffnung aufweisen, durch die der Igel schlüpfen kann (Höhe und Breite mindestens 10 cm)
  • Reisighaufen nicht abbrennen, ohne vorher umgesetzt zu haben
  • keine Pestizide verwenden
  • Löcher, Gruben und Schächte abdecken
  • Trinkwasser für den Igel in einer Tränke aufstellen und am besten täglich wechseln, niemals Milch anbieten!
  • Gartenteiche sollten flache Stellen oder Ausstiegshilfen haben, damit der Igel mit eigener Kraft hinausklettern kann

Quelle nach Angaben von:

NABU-Tipp: Igelfreundlicher Garten. 27.07.2023
NABU - Naturschutzbund Deutschland 27.07.2023

(JD)