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PferdParasitosen beim Pferd

Parasiten, egal ob Endo- oder Ektoparasiten, können bei Pferden schnell zum Problem werden. Dabei geht es oft nicht nur um das einzelne Pferd, sondern um den ganzen Bestand. Umso wichtiger ist es, die häufigsten Erreger zu kennen.

Zwei schöne wilde Pferde mit weißen MÀhnen auf einer Weide in
Frank Lambert / stock.adobe.com

Parasiten, egal ob Endo- oder Ektoparasiten, können bei Pferden schnell zum Problem werden. Dabei geht es oft nicht nur um das einzelne Pferd, sondern um den ganzen Bestand. Umso wichtiger ist es, die häufigsten Erreger zu kennen.

Helminthen sind für den Großteil der Parasitosen beim Pferd verantwortlich, wohingegen Protozoen eine eher untergeordnete Rolle spielen. So ist beispielsweise der Pferdespulwurm einer der häufigsten Erreger beim Pferd. Und auch Ektoparasiten kommen beim Pferd immer öfter vor und führen so zu gesundheitlichen Problemen.

Ektoparasiten

Sowohl ein Befall mit Zecken als auch mit Fliegen und Mücken ist bei Pferden ein gängiges Problem. Dabei werden die meisten Pferde in Europa vor allem von Ixodes ricinus an verschiedenen Körperstellen befallen, aber auch nur regional beispielsweise von Dermacentor spp. Die Behandlung gestaltet sich bei den Pferden eher schwierig, denn es gibt nur wenige für das Pferd zugelassene Ektozide, sodass für eine Behandlung fast immer eine Umwidmung erfolgen muss.

Und auch Fliegen und Mücken stellen ein großes Problem dar, denn sie sind nicht nur Überträger von Krankheiten, sondern vor allem Lästlinge und sorgen für Stress und Unruhe bei Pferden. Zu den häufigsten Erregern zählen dabei vor allem Bremsen (Tabaniden), Kriebelmücken (Simuliiden) und Gnitzen. Belastend für die Pferde ist dabei nicht nur die ständige Belästigung, sondern sind auch die Insektenstiche, die häufig in den Ohrmuscheln und an anderen Stellen des Kopfes zu finden sind. Bei der Bekämpfung dieser Ektoparasiten kommen deshalb vor allem Schutzmaßnahmen wie Decken, Kopfhauben und Stiefel zum Einsatz, die zum Teil zusätzlich bereits mit einem Ektozid versehen sind.

Ein Befall mit Räudeerregern (Chorioptes bovis), Haarlingen (Werneckiella equi equi) oder Läusen (Haematopinus asini macrocephalus) ist ebenso möglich und kommt bei Pferden immer wieder vor.

Endoparasiten

Zu den häufigsten Endoparasiten im Blut und in den Blutgefäßen des Pferdes gehören vor allem Strongyliden, Theilerien und Babesien.

Im Dünndarm kommen hingegen vor allem Anoplocephaliden, Parascariden und Strongyloiden vor. Anoplocephala perfoliata ist die häufigste Bandwurmwart des Pferdes und die Ansteckung erfolgt vor allem auf der Weide durch Moosmilben. Strongyloides westeri führt vor allem bei Fohlen zu Durchfallerkrankungen. Sie bekommen die Infektion vorrangig durch eine laktogene Übertragung mittels infektiöser Larven in der Stutenmilch. Eine Behandlung ist häufig aber nicht notwendig, denn meistens handelt es sich um einen milden Verlauf und eine Behandlung mit anthelminthischen Mitteln führt eher zur Störung der Immuntätsbildung bei den Fohlen. Parascaris sind ebenfalls Erreger, die vor allem bei Fohlen zu einer Infektion - durch die orale Aufnahme von Larven enthaltenden Eiern - führen.

Im Dickdarm kann es zu Problemen durch Oyxuren und Strongyliden kommen, sowie im Magen vor allem durch Gasterophiluslarven. Oxyuren werden dabei ebenfalls vorwiegend als Larven enthaltende Eier oral aufgenommen, nachdem die Eiablage in der Perianalgegend erfolgt ist.

Aber auch Erreger in den Atmungsorganen können vorkommen, so wie Dictyocaulus arnfieldi, der vorwiegend die Lunge befällt. Hierbei tritt eine Infektion besonders häufig auf, wenn die Pferde gemeinsam mit Eseln auf einer Weide gehalten werden, da der Parasit gut an die Esel adaptiert ist, diese empfänglicher sind und lange Ausscheider bleiben. Bei den Pferden tritt die Infektion vor allem bei jungen Tieren auf. Außerdem sind in der Muskulatur immer wieder Trichinellen zu finden.

Fazit

Es gibt viele verschiedene Parasiten bei Pferden, die in allen Altersklassen zu Problemen führen können. Deshalb ist eine gute Prophylaxe sowie gezielte Behandlung sehr wichtig, um schwere Verläufe und Folgeschäden zu verhindern.

Quelle:

Deplazes P,  von Samson-Himmelstjerna G, Zahner H,  Joachim A, Mathis A, Taubert A, Strube C. Parasitologie für die Tiermedizin. Stuttgart: Thieme 2021