Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt das neue EMA-Gutachten über für Menschen reservierte antimikrobielle Mittel, das den One-Health-Ansatz vollständig umsetzt und indem das Management von Antibiotikaresistenzen beim Menschen einerseits und die Sicherstellung von Tiergesundheit und Tierschutz andererseits ausbalanciert werden.

Das Gutachten wurde am 1. März durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) und die Europäische Kommission veröffentlicht und enthält Empfehlungen zur Ausweisung von antimikrobiellen Mitteln oder Gruppen, die für die Behandlung bestimmter Infektionen beim Menschen reserviert sind. Dabei basiert das Gutachten auf dem vom EU-Parlament mit großer Mehrheit angenommenen Rechtsakt zu Kriterien für die Einstufung antimikrobieller Mittel.

Der bpt-Präsident Siegfried Moder erklärt, dass das Ergebnis die Verfügbarkeit wichtiger Substanzen für die Veterinärmedizin sichert und so den Tierschutz nicht vernachlässigt, denn das Kriterium C, nach dem das „Fehlen des Mittels in der Veterinärmedizin keine erheblichen Auswirkungen auf die Tiergesundheit, den Tierschutz oder die öffentliche Gesundheit haben darf“ wurde in der zukünftigen Bewertung glücklicherweise berücksichtigt. Ein Ausschluss dieses Kriteriums hätte erhebliche Folgen für kranke Tiere und Tierärzt*innen gehabt, denn es hätte ein Anwendungsverbot mit sich gebracht, wodurch bestimmte Infektionen nicht mehr adäquat behandelt hätten werden können.

Weiterhin hofft der bpt, dass die Mitgliedsstaaten dem von der EU-Kommission zu erstellenden Durchführungsrechtsakt schnell und einvernehmlich zustimmen, damit Planungssicherheit für alle Tierärzt*innen herrscht.