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BienenstichHund: Erhöhtes Allergierisiko durch Bienen und Wespen

Bienen- und Wespenstiche gelten als einer der Hauptauslöser allergischer Reaktionen beim Hund. Neben der Akuttherapie gibt es auch Präventionsmöglichkeiten, die getroffen werden können.

Hund versucht Biene zu fangen.
nataba/stock.adobe.com

Leichte lokale Reaktionen bis hin zu Intoxikationen können durch ein Insektengift ausgelöst werden.

Neben Nahrungsmitteln und Medikamenten zählt Insektengift zu den drei häufigsten Auslösern allergischer Reaktionen bei Hunden. Dabei sind die allergischen Reaktionen im Gegensatz zu den Intoxikationen nicht dosisabhängig. Gerade bei Intoxikationen kann es schnell gefährlich werden, doch auch bei allergischen Reaktionen sollte man den Hund gut beobachten und im Notfall dem Tierarzt vorstellen.

Eine Allergie kann auch bei Hunden durch einen Allergietest nachgewiesen werden und wenn Besitzer Hunde mit einem erhöhten Allergierisiko besitzen, sollten sie für den Notfall immer ein Allergie-Notfallset dabeihaben. Aber auch bei Hunden ist wie beim Menschen als Prävention eine Immuntherapie oder auch Desensibilisierung möglich.

Therapie im Akutfall

Die schnelle Diagnose und Einstufung der Reaktion des Hundes nach einem Insektenstich ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie, wobei die Notfallbehandlung hierbei die größte Rolle spielt.

Die Behandlung im Akutfall ist abhängig von dem klinischen Schweregrad, so kann eine allergische Reaktion von Grad 0–3 reichen. Reaktionen mit Grad 0–1 stellen dabei milde Reaktionen dar, welche häufig harmlos verlaufen und im Regelfall mit Antihistaminika und Glukokortikoiden behandelt werden.

Glukokortikoide und Antihistaminika

Glukokortikoide sind wichtig, um die Entzündungskaskade zu stoppen und so die allergische Reaktion zu reduzieren.

Antihistaminika gehören zur Gruppe der H1-Blocker und sind wichtig für die Reduktion von Juckreiz und Ödemen. Aber auch die verwandten H2-Blocker können bei der Reduktion von Histamin helfen.

Starke Allergiereaktionen von Grad 2 und 3 stellen hingegen meist ein weitaus größeres Risiko dar und eine schnelle medikamentöse Handlung ist hier unabdingbar. Die Standardtherapie beruht auf Epinephrin mit dem Hauptziel der Erhöhung des Blutdrucks.

Epinephrin

Epinephrin fördert die Vasokonstriktion und somit den Blutdruck und die Perfusion der lebenswichtigen Organe. Außerdem wirkt es bronchodilatatorisch und vermindert die Produktion von Entzündungsmediatoren.

Außerdem sollten eine Volumengabe, Antihistaminika, Glukokortikoide und bei Bedarf Sauerstoffzufuhr ebenfalls Teil der Behandlung sein. Jedoch muss im Notfall immer das Epinephrin gegeben werden, denn eine alleinige Behandlung mit Antihistaminika und Glukokortikoiden ist im Notfall nicht ausreichend.

Zudem sollte ein Hund, der als Notfall mit Grad 2 oder 3 vorgestellt wird genau beobachtet werden und so ist ein gutes Monitoring ebenso wichtig, wie die richtige Medikation. Dabei sollten Atem- und Herzfrequenz, sowie der Puls, der Blutdruck und auch Blutwerte gut im Auge behalten werden. Zudem wird eine genaue Beobachtung des Hundes für die nächsten 24–72 Stunden empfohlen, denn beim Menschen wurde eine sogenannte biphasische Reaktionen beobachtet, wobei es zu einer zweiten allergischen Reaktion mehrere Stunden nach der ersten Reaktion kam.

Fazit

Als Hundehalter sollte man dafür sensibilisiert sein, dass ein Insektenstich nicht nur zu lokalen Irritationen führen kann, sondern dass auch die Hunde aufgrund von Allergien oder Intoxikationen in Gefahr geraten können. Vor allem Besitzer mit Hunden, die bereits andere Allergien aufweisen sollten gegebenenfalls einen Allergietest durchführen lassen und ein Notfallset immer dabeihaben.

Der Originalartikel zum Nachlesen:

Rostaher, A. Bienen- und Wespengiftallergien bei Hunden – Von der Akutbehandlung bis zur Desensibilisierung. kleintier konkret 2018; 21(S 03): 13-19. DOI: 10.1055/a-0672-5658

(IR)

PD Dr. med. vet. Ana Rostaher ist Dipl. ECVD und Oberärztin der Abteilung Dermatologie an der Klinik für Kleintiermedizin der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich.

Der Originalartikel "Bienen- und Wespengiftallergien bei Hunden – Von der Akutbehandlung bis zur Desensibilisierung" erschien in der Kleintier konkret.

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5. Okt. 202408:15
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