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Spezial: SchilddrüseSchilddrüsenunterfunktion – Welche Ursachen und Arten gibt es?

Produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, handelt es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion. Je nach Ursache lassen sich verschiedene Arten unterschieden.

Arzt zeigt Hundebesitzer Röntgenbild, der Hund steht auf dem Tisch neben einem Laptop.
Fly_dragonfly/stock.adobe.com

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (= Hypothyreose) produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone. Die Ursachen für die mangelnde Produktion können in der Schilddrüse selbst liegen, oder aber in den übergeordneten Regelsystemen sowie in Krankheiten oder Faktoren, die einen hemmenden Einfluss auf die Schilddrüse oder den Regelkreis haben.

Je nach Ursache werden unterschiedliche Arten der Schilddrüsenunterfunktion unterschieden (s. Tabelle):
 

Tabelle: Mögliche Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion beim Hund (Quelle: Wergowski C. Hypothyreose und Verhaltensauffälligkeiten beim Hund – Sind sie über- oder unterdiagnostiziert? kleintier konkret 2016; 19 (05): 3-10. doi: 10.1055/s-0042-11353).

Schilddrüsenunterfunktion

 Ursachen

              Primäre Hypothyreose                

  • Idiopathische Follikelatrophie
  • Thyreoiditis, autoimmun oder nach Verletzungen der Schilddrüse
  • Jodungleichgewicht
  • Mangel an Zink oder Selen
  • Altersatrophie

Sekundäre Hypothyreose

 Störungen der übergeordneten Steuerung der Hypophyse

Tertiäre Hypothyreose

 Störungen der übergeordneten Steuerung im Hypothalamus

Unterdrückung der Schilddrüsenfunktion
  • Stress
  • Krankheiten (non thyroidal illness)
  • Medikamente (z.B. Kortison, Phenobarbital, Sulfonamide)

 

Primäre Schilddrüsenunterfunktion

Die primäre Schilddrüsenunterfunktion ist mit ca. 95% die häufigste Schilddrüsenerkrankung beim Hund und eine der häufigsten Drüsenerkrankungen.

Die wesentlichen Ursachen einer primären Schilddrüsenunterfunktion können sein:

  • Jodungleichgewicht: Organabbau aufgrund anhaltenden Jodmangels oder Jodüberschusses
  • idiopathische Follikelatrophie: Organschwund, Abbau der Schilddrüse
  • Altersatrophie: Organabbau im Alter
  • Thyreoiditis: Entzündung der Schilddrüse, häufig verbunden mit Zerstörung der Schilddrüse

Sonderform: subklinische Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Subklinische Schilddrüsenunterfunktion sind keine klinischen Symptome feststellbar. Die Subklinische Schilddrüsenunterfunktion ist sowohl im Humanbereich als auch in der Veterinärmedizin umstritten. Dies resultiert vorwiegend aus dem Umstand, dass aufgrund fehlender eindeutiger klinischer Symptome eine Abgrenzung gegenüber anderen Einflüssen und Erkrankungen sehr schwierig ist. Daher wird die Subklinische Schilddrüsenunterfunktion sowohl über- als auch unterdiagnostiziert.

Gegenstand der Diskussionen im Humanbereich ist demzufolge im Wesentlichen die Abgrenzung der Subklinischen Schilddrüsenunterfunktion, im Veterinärbereich wird hingegen teilweise noch über die Existenz der Subklinischen Schilddrüsenunterfunktion diskutiert.


Sekundäre und tertiäre Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer sekundären Schilddrüsenunterfunktion (sekundäre Hypothyreose) ist die Schilddrüse gesund, wird aber durch das direkt übergeordnete Regelsystem nicht ausreichend stimuliert. Die Störung liegt also in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Meist finden sich die Symptome eines mehr oder weniger starken Ausfalls der Hypophysenfunktionen (Hypo- oder Panhypopituitarismus), in Verbindung mit Symptomen eines Hypo- oder Hyperadrenokortizismus oder zentralnervöse Anzeichen. Aufgrund der fehlenden Stimulation der Schilddrüse durch TSH entfällt die Anregung zur Hormonbildung. Es werden zu wenige Schilddrüsenhormone produziert und es findet ein Abbau von Schilddrüsengewebe statt.

Bei der tertiären Schilddrüsenunterfunktion ist die Regelung der Schilddrüse durch das Zwischenhirn (Hypothalamus) gestört. In einigen Quellen werden auch Krankheiten unter die sekundäre Schilddrüsenunterfunktion gefasst, die zwar Auswirkungen auf die Schilddrüsen-Hypophysen-Hypothalamus-Achse haben, aber nicht innerhalb des Hypophysen-Hypothalamus-Schilddrüsen-Regelkreises angesiedelt sind. Diese werden im nachfolgenden Kapitel separat dargestellt.
 

Non-Thyroidal-Illness

Non-Thyroidal-Illness (NTI) werden auch als Euthyroid Sick Syndrom (= ESS) bezeichnet. Es handelt sich um Krankheiten oder Einflüsse, die zwar veränderte Schilddrüsenhormonspiegel zur Folge haben, aber nicht direkt in der Schilddrüse oder ihrem Regelsystem zu finden sind. Sinken die Schilddrüsenhormonkonzentrationen aufgrund dieser externen Einflüsse ab, kann dies fälschlicherweise als Symptom einer primären Schilddrüsenunterfunktion interpretiert werden.


Für die Praxis

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