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QualzuchtSpider, Cinnamon, Pastel – qualvolle Farbmorphen bei Schlangen!?

Diesmal geht es um die gezüchtete Farb- und Formvielfalt bei Schlangen, von "Spider"-Musterungen bis hin zu komplett weißer Beschuppung. Häufig bringen diese Farbvariationen jedoch Leid und Schmerzen für die Reptilien mit sich.

Banana Piebald Ball Python
David McGowen / stock.adobe.com

Mutationen, die eine Farbänderung verursachen, sind häufig mit neurologischen Störungen verbunden, aber auch Deformationen und andere Störungen beeinträchtigen die Schlangen häufig von Geburt an.

Eine extreme zuchtbedingte Farbvariante ist der Albinismus, der eine Überempfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen verursacht und zu Sonnenbrand und Tumoren führen kann. Da die kaltblütigen Tiere gerne an warmen Orten mit intensiver UV-Strahlung liegen, können sie sich dabei lebensgefährliche Verbrennungen zuziehen. Gleichzeitig können albinotische Tiere Wärme nur langsamer aufnehmen als Tiere mit einer natürlichen Färbung. Solch ein Tier kann in der prallen Sonne auch sehr schnell erblinden.

Die "Spider"-Form des Königspython geht oft mit einem verkrüppelten Innenohr einher: das Gleichgewichtsorgan dieser Tiere ist beeinträchtigt. Alle Tiere mit Spider-Allel zeigen das Wobble-Syndrom in unterschiedlich starker Ausprägung: z.B. Tremor des Kopfes, Koordinationsstörungen, Muskelzuckungen am ganzen Körper, unkontrollierte korkenzieherartige Verdrehungen von Kopf und Nacken, reduzierter Reflex zum Aufrichten, Torticollis, verminderter Muskeltonus und Greifkraft des Schwanzes.

Merkmale

  • Albinismus - Überempfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen
  • Blindheit
  • Tumore
  • Innenohrdeformation mit Beeinträchtigung des Gleichgewichtorgans
  • neurologische Störungen
  • Deformationen der Wirbelsäule und des Schädels, sowie der Augen

Zudem sind bei bestimmten Farbmorphen des Königspythons (z.B. Super Butter, Super Cinnamon oder Super Black Pastel) Deformationen der Wirbelsäule (Knicke), des Schädels („Duckbill“) und der Augen („bug eyes“) beschrieben.

„Sunkissed“ Kornnattern zeigen häufig das „Stargazing Syndrom“. Die Tiere haben Balanceprobleme, verdrehen den Kopf, schauen nach oben oder liegen oft auf dem Rücken. Unkontrollierte Bewegungen, Desorientierung, anormales Aufrichten und Tremor gehören zu den beschriebenen Symptomen.

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Quellen (nach Angaben von):

PD Dr. Kerstin Müller, Dr. Markus Baur, Dr. Frank Mutschmann (02.03.2017). "Defektzuchten bei Reptilien und Amphibien – ein Problem?". Im Internet: Qualzuchten bei Amphibien (tieraerztekammer-berlin.de). 23.02.2023.

Qualzucht-Evidenz Netzwerk (QUEN) gGmbH (2023). "Qualzuchten bei Reptilien und Amphibien". Im Internet: Reptilien und Amphibien - Weitere Informationen - Reptilien-und Amphibienzuchtzucht - QUEN Qualzucht-Database (qualzucht-datenbank.eu). 03.05.2023.

G+J Medien GmbH (02.04.2022). "Bunte Schlangen, samtweiche Echsen – ein Tierarzt erklärt, wie Reptilien krank gezüchtet werden". Im Internet: Qualzucht: Ein Tierarzt erklärt die Farbtrends bei Reptilien | STERN.de. 23.02.2023.

(RG)