Bei einer Person, die direkten Kontakt zu Milchkühen hatte, die mit einem hochpathogenem aviären Influenzavirus H5N1 (HPAIV H5N1, Vogelgrippe) infiziert waren, wurde eine H5N1-Infektion festgestellt. Dies bestätigte die texanische Gesundheitsbehörde Texas Department of State Health Services. Die Person zeigte als mildes Krankheitssymptom eine Konjunktivitis.
„Bei der anzunehmenden weiten Verbreitung und hohen Viruslast bei Wildvögeln und auch Geflügel in den USA sind die Fälle bei Rindern zwar sehr ungewöhnlich, aber nicht völlig ausgeschlossen. Dass unter diesen Umständen bei engem Kontakt zu infizierten Tieren eine Infektion bei einem Menschen auftritt, ist ebenfalls nicht auszuschließen und wurde bei den jetzigen H5N1-Virusstämmen in äußerst seltenen Einzelfällen auch nach Kontakt zu infiziertem Geflügel beschrieben.“, sagt FLI-Präsidentin Prof. Dr. Christa Kühn zu der Meldung. „Die Übertragungswege in den betroffenen Fällen bei den Rindern und dem Menschen in den USA müssen jetzt genau untersucht und insbesondere die Situation bei gehaltenen Tieren weiterhin genau im Auge behalten werden. In Deutschland und Europa gibt es bisher keine Hinweise auf solche Fälle.“
Ob es in den USA zu einer Übertragung von Kuh zu Kuh kam, ist bisher nicht abschließend geklärt. Die Daten aus den Fällen in den USA müssen analysiert werden, um die aktuelle ungewöhnliche Situation besser einordnen zu können und mögliche Infektionswege und Ursachen zu verstehen. Daraus können gezielte Maßnahmen auch für Deutschland abgeleitet werden. Ein generelles Monitoring auf HPAIV H5-Infektionen beim Rind sind in Deutschland in der momentanen Situation nicht geplant.
HPAIV H5N1 ist ein Tierseuchen- und potenzieller Zoonose-Erreger. Bei Fällen in Milchkuhbeständen in Deutschland würden strikte vorsorgliche Maßnahmen getroffen werden. Diese zielen auf eine möglichst effiziente Eindämmung einer möglichen Weiterverbreitung und den Schutz vor Infektionen des Menschen. Mögliche Maßnahmen reichen von Transportbeschränkungen (Milch, Tiere) bis hin zu Bestandssperren und umfangreichen Beprobungen.
Besonders wichtig ist in der jetzigen Situation ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und gezielte Probennahmen bei Verdachtsfällen oder begründeten Hinweisen auf eine mögliche Exposition.
Quelle (nach Angaben von):
(JD)