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Vet-NewsKlimawandel: Stärkerer Regen bedroht Giraffen in Afrika

Giraffen in afrikanischen Savannen passen sich gut an höhere Temperaturen an. Die stärker werdenden Regenfälle machen ihnen aber zu schaffen, so eine Studie.

Nahaufnahme einer Giraffe.
K.Oborny/Thieme

Der Klimawandel wird voraussichtlich zu einem starken Rückgang der Wildtierpopulationen weltweit führen. Bisher war jedoch wenig bekannt, wie sich Klima und menschlicher Einfluss auf das Überleben von Giraffen und anderen afrikanischen Pflanzenfressern auswirken.

Höhere Temperaturen wirken sich positiv aus

Das Team sammelte fast zwei Jahrzehnte lang Daten zu Niederschlag, Vegetationsgrün und Temperatur während der kleinen und großen Regenzeit in Tansania sowie während der Trockenzeit und verfolgte dann das Schicksal von 2385 Giraffen aller Altersgruppen in den letzten acht Jahren des Untersuchungszeitraums.

Die Forscher*innen hatten erwartet, dass höhere Temperaturen den erwachsenen Giraffen schaden würden, weil sie aufgrund ihrer Körpergröße überhitzen könnten. Doch höhere Temperaturen wirkten sich überraschenderweise positiv aus.

„Die Giraffe hat mehrere körperliche Merkmale, die ihr helfen, sich kühl zu halten wie einen langen Hals und lange Beine, an denen Wärme verdunstet. Sie verfügt aber auch über spezialisierte Nasenhöhlen, ein komplexes Netzwerk von Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, und ein Fleckenmuster, das Wärme abstrahlt“, erklärt Derek Lee, Professor für Biologie an der Pennsylvania State University und Hauptautor der Studie.*

*Laut des Autors lagen die Temperaturen im tolerierbaren Bereich für Giraffen, Hitzewellen gab es nicht.

Starke Regenfälle verstärken Parasiten und verringern Nährwert der Vegetation

Weiter ergab die Studie, dass die Überlebensrate von erwachsenen Giraffen und ihren Kälbern während regenreicherer Jahreszeiten geringer war. Die Forscher*innen vermuten, dass dies auf eine mögliche Zunahme von Parasiten und Krankheiten zurückzuführen ist.

Gemäß einer früheren Studie wiesen Giraffen in der Regenzeit mehr Magen-Darm-Parasiten auf und schwere Überschwemmungen führten zu Krankheiten wie Rift-Valley-Fieber-Virus und Milzbrand. In der aktuellen Studie wurde auch festgestellt, dass eine grünere Vegetation die Überlebensrate erwachsener Giraffen verringert – möglicherweise, weil ein schnelleres Blattwachstum die Nährstoffqualität reduziert.

Das Team kommt zum Schluss, dass die prognostizierten Klimaveränderungen den Fortbestand von Giraffen in Ostafrika – und damit in einer der wichtigsten Landschaften der Erde für große Säugetiere – voraussichtlich bedrohen. Eine effektive Landnutzungsplanung und der Kampf gegen Wilderei werden daher erforderlich sein, um die Widerstandsfähigkeit der Giraffen gegenüber den kommenden Veränderungen zu verbessern.

Quelle (nach Angaben von): Universität Zürich (12.06.2023). Stärkerer Regen und nicht höhere Temperaturen bedrohen Giraffen. Im Internet: Stärkerer Regen und nicht höhere Temperaturen bedrohen Giraffen | UZH News | UZH (26.06.2023)

(baa)