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TierschutzPferde gehören nicht zum Karneval

Lärm, Menschenmengen und unerwartete Berührungen – anlässlich der bevorstehenden „5. Jahreszeit“ fordert der Deutsche Tierschutzbund erneut, Pferde nicht mehr in Karnevalsumzügen einzusetzen.

Chalabala/stock.adobe.com

„Dutzende Pferde, die bei Karnevalsumzügen – nicht nur beim großen Kölner Rosenmontagszug – mitlaufen, müssen Menschenmassen, teilweise betrunken, laute Musik und Gedränge ertragen. Das alles bedeutet Stress und ist eine Belastung für die sensiblen Fluchttiere. Geworfene Süßigkeiten können sie treffen. Immer wieder werden die Pferde unvorbereitet von fremden Menschen angefasst. Stundenlang müssen sie teils schwere Kutschen ziehen. Besonders das Stop und Go ist ein Kraftakt für die Pferde. Hinzu kommt ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko, was mehrere Unfälle mit durchgehenden Pferden in der Vergangenheit bewiesen haben“, sagt Andrea Mihali, Tierärztin und Expertin für Pferde beim Deutschen Tierschutzbund. Aus Gründen des Tierschutzes und der Sicherheit aller Beteiligten, plädiert der Verband dafür, zukünftig ganz auf den Einsatz von Pferden zu verzichten, wie es die Stadt Bonn bereits im zweiten Jahr handhabt.

Daran, dass Umzüge für Pferde einen großen Stressfaktor darstellen, änderten auch die strengeren Leitlinien des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen wenig, die seit 2023 beim Einsatz von Pferden in Karnevalsumzügen greifen, so der Deutsche Tierschutzbund. Den Leitlinien nach muss es unter anderem möglich sein, Pferde an mehreren Punkten der Zugsstrecke herauszunehmen. Zudem sollen Pferde möglichst nur am Anfang oder am Ende eines Zugs positioniert werden – und nicht in der Nähe einer Musikkapelle.

Für die Jecken am Straßenrand stellen Pferde in Karnevalsumzügen zudem ein unkalkulierbares Risiko dar. 2018 wurden 5 Menschen beim Rosenmontagszug in Köln verletzt – 4 von ihnen schwer, weil Pferde einer Kutsche durchgingen. Im Jahr zuvor ereignete sich ein Unfall beim Bonner Umzug. Ein Pferdegespann ergriff samt Wagen unkontrolliert die Flucht und kollidierte unter anderem mit parkenden Autos.

Stress und Gefahren auch für Hunde

Nicht nur für Pferde, sondern auch für Hunde wird das närrische Treiben schnell zum Stressfaktor. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an alle Tierfreunde, ihre Vierbeiner weder in ein Kostüm zu stecken noch sie mit zum Straßenkarneval oder auf eine Sitzung zu nehmen. Die Menschenansammlungen und der Lärm können Stress und Angst auslösen. Wurfgeschosse, Glassplitter und für Hunde giftige Süßigkeiten stellen zudem ernste Gefahrenquellen dar.

Quelle (nach Angaben von):

Deutscher Tierschutzbund spricht sich für Pferdeverbot im Karneval aus - Deutscher Tierschutzbund e.V. 06.02.2024

(JD)