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BlogSchwierig starten, leicht enden – Meine Examensplanung

Mit dem Jahreswechsel hat für uns in Lettland das Lernen so richtig begonnen, denn es ist Prüfungszeit.

K.Oborny/Thieme

Bei uns an der Uni ist es üblich, dass die Studierenden mitbestimmen dürfen, wann die Prüfungen stattfinden, natürlich immer in Absprache mit den Professoren. Dies hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile.

Einer der Nachteile sind die vielen Diskussionen. Denn da sich viele Menschen einig werden müssen und jeder andere Präferenzen hat, sind Diskussionen und Abstimmungen unvermeidlich. Das kann nervenaufreibend und zeitintensiv sein und ich finde es ziemlich anstrengend.

Wenn sich die Studierenden auf einen Termin geeinigt haben, muss dieser Termin noch von den Professoren abgesegnet werden. Und wenn die Professoren zum gewählten Termin keine Zeit haben, geht die ganze Planung wieder von vorne los. In den meisten Fällen nennen die Professoren den Studierenden aber einige Termine, die infrage kommen, damit es gar nicht so weit kommt.

Ein großer Vorteil dieses Systems ist die Flexibilität. In dem vorgegebenen Examenszeitraum lassen sich die Prüfungen im Idealfall so legen, dass man trotz intensiver Lernphasen auch noch ein wenig Freizeit hat. So können auch wir internationale Studierende über Weihnachten nach Hause fahren und haben trotzdem noch genug Zeit zum Lernen. Und sollte man an einem der geplanten Examenstage wirklich nicht antreten können, so lassen sich auch individuelle Lösungen finden. Dass die Universität in Lettland bei den Examen so flexibel ist und auf die Studenten eingeht, finde ich wunderbar.

Ein weiterer Vorteil an diesem Modus ist, dass man die Examen nach Lern-Präferenzen legen kann. Man kann zum Beispiel mit der umfangreichsten oder schwierigsten Prüfung anfangen und mit den einfacheren aufhören. Diese Aufteilung würde ich jedem empfehlen. Vor allem, wenn viele Prüfungen anstehen, wie im 3. Studienjahr. Dann ist das 5. Semester abgeschlossen und man hat Prüfungen in genereller Pathologie, Pharmakologie, Mikrobiologie und Chirurgie. Wir haben damals mit Mikrobiologie angefangen, gefolgt von genereller Pathologie, Chirurgie und zum Schluss Pharmakologie. Im Nachhinein war diese Reihenfolge für mich sehr ungünstig, denn Pharmakologie ist die Prüfung mit dem größten theoretischen Inhalt. Den Großteil des Stoffs musste ich in den 3-4 Tagen zwischen den Prüfungen lernen, weil ich vorher mit den anderen Examen beschäftigt war.

Manche Professoren in Lettland erlauben es, die Prüfungen schon während des Semesters abzulegen oder bieten gleich zwei Termine zur Auswahl an, einen während des Semesters und einen während der Examenszeit. So gibt es deutlich weniger Diskussionen und jeder kann selbst entscheiden, welcher der Termine am besten passt.

In meinen Augen ist diese Art der Examensplanung ein großes Privileg für die Studierenden, das man nicht unterschätzen sollte. Auch wenn es immer wieder zu Diskussionen führt, bin ich sehr dankbar über die Flexibilität, die wir Studierenden dadurch erhalten.

Ich wünsche allen, die gerade Prüfungen schreiben oder kurz davor stehen viel Erfolg, Kraft und Ausdauer beim Lernen.