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Spezial: SchilddrüseSchilddrüsenunterfunktion beim Hund erkennen

Eine Schilddrüsenunterfunktion bahnt sich nur langsam an und wird häufig erst im späteren Verlauf entdeckt. Welche Symptome beim Hund auftreten können, lesen Sie hier.

Besitzerin hält den Kopf ihres Hundes im Arm, im Hintergrund ist der Tierarzt zu sehen.
Seventyfour/stock.adobe.com; Stockfoto - Posed by models.

Welche Symptome sind möglich?

Die Schilddrüsenhormone haben vielfältige Funktionen im Organismus und wirken nahezu auf jedes Gewebe. Daher können viele verschiedene Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Da die Schilddrüsenunterfunktion sich langsam entwickelt, werden erste Symptome zu Beginn einer Schilddrüsenunterfunktion häufig vom Hundebesitzer nicht bemerkt oder vom Tierarzt nicht eindeutig der beginnenden Schilddrüsenunterfunktion zugeordnet.

Teilweise ist erst bei Verschwinden der Symptome im Rahmen der Substitution ein Zusammenhang nachträglich feststellbar. Dennoch können auch unspezifische Symptome bereits zu Beginn der Schilddrüsenunterfunktion auftreten und zu starken Verhaltens- und/oder Gesundheitsbeeinträchtigungen führen.

Die Schilddrüsenhormone sind stark am Zellstoffwechsel beteiligt. Da Haut und Fell sich ständig erneuernde Organe sind, sind für fortgeschrittene Schilddrüsenerkrankungen Haut- und Fellveränderungen typisch. Langfristig treten bei fast allen unbehandelten Hunden mit Schilddrüsenunterfunktion massive Haut- und Fellprobleme auf. Diese Symptome sind in Fachbüchern als typisch klinisches Anzeichen einer Schilddrüsenunterfunktion aufgeführt.

Merke 

Allerdings können diese Symptome, wie alle anderen Symptome, auch bei anderen Krankheiten auftreten oder eine eigenständige Krankheit darstellen. Zu beachten ist, dass nicht alle Symptome bei allen Hunden auftreten. Vielmehr sind die Symptome sehr variable und können rassespezifisch und individuell, gerade zu Beginn einer Schilddrüsenunterfunktion, sehr unterschiedlich sein.

In der folgenden Zusammenstellung sind zahlreiche mögliche Symptome aufgeführt:

Verhaltensänderung 

Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion (sSDU) wird zunehmend als eine Ursache für Verhaltensstörungen anerkannt. Allerdings ist zu bedenken, dass die Beurteilung von Verhalten schwierig ist und meist sehr subjektiv. Verhalten ist von vielen Einflüssen abhängig. Ein durch eine hormonelle Schieflage verändertes Verhalten lässt sich schwer von Verhalten durch Umwelteinflüsse, z. B. Lernen, Training, Erfahrung etc. unterscheiden.

Stoffwechselprobleme / Änderung des Allgemeinbefindens

  • Kühle Körperoberfläche, vermehrtes Wärmebedürfnis
  • Gewichtszunahme (trotz reduzierter Fütterung)
  • Wiederkehrende Infekte
  • Erhöhtes Durstgefühl (= Polydypsie)
  • Allergien
  • Leistungsschwäche


Haut- und Fellprobleme

  • Haarausfall (= Alopezie), häufig bilateralsymmetrisch
  • Seborrhoe
  • Veränderung von Fellstruktur und Fellfarbe
  • Ödeme


Neuromuskuläre Symptome, neurologische Symptome

  • Muskelschwäche
  • Kopfschräghaltung (= Vestibularsyndrom)
  • Schluckbeschwerden
  • Epilepsie


Herz-Kreislaufsystem

  • Erniedrigte Herzfrequenz
  • Schwacher Herzspitzenstoß
  • Schwacher Puls


Veränderungen im Fortpflanzungsbereich

  • Zyklusstörungen
  • Libidoverlust


Weitere Symptome

  • Wechsel von Verstopfung und Durchfall
  • Fettablagerungen in der Hornhaut (= korneale Lipidose)
  • Trockenes Auge (= Keratoconjunctivitis sicca)


Veränderungen der Laborwerte

  • Erhöhung von Cholesterin
  • Anstieg der Leberenzyme
  • Blutarmut (Nichtregenerative Anämie verursacht durch eine verminderte Erythropoetin-Produktion)
  • Erhöhte Fructosaminwerte
  • Veränderung der Schilddrüsenwerte


Quelle (nach Angaben von): 

Zimmermann B. Dr. Jekyll & Mr. Hund. Ausgeglichene Schilddrüse - ausgeglichener Hund. Stuttgart: Thieme; 2018.

(baa)