In Lettland lernen wir in einem zweigeteilten Kurs alles Wichtige über das Röntgen.
Röntgengerät, Strahlung und Strahlenschutz
Im ersten Teil des Radiologie-Kurses, der im 6. Semester stattfand, behandelten wir hauptsächlich die Theorie. Es ging um den Aufbau des Röntgengeräts, die physikalischen Hintergründe, wie Strahlung überhaupt entsteht sowie wichtige rechtliche Informationen zum Strahlenschutz. Zusätzlich haben wir über Artefakte und die Belichtung gesprochen.
Diese Infos sind natürlich sehr wichtig für das spätere praktische Arbeiten, ich fand diese langen Vorlesungen mit viel Theorie aber auch schnell anstrengend. Es gab aber auch einige praktische Übungen in der Klinik, in denen uns das theoretische Wissen am Röntgengerät erklärt wurde.
Gleichzeitig erhielten wir auch ein paar Infos zum CT, das ebenfalls in der Uni-Klinik vorhanden ist.
Jetzt wird es praktisch: Interpretation von Röntgenbildern
Im 7. Semester ging es dann mehr um das Interpretieren von Röntgenbildern. Die Themen orientieren sich an den Körperregionen, es gab also Wirbelsäule, Thorax, Abdomen, Kopf und Gliedmaßen. Zu jedem Thema haben wir zunächst in der Theorie gelernt, wie die Röntgenbilder physiologisch aussehen und wie sich dann die jeweiligen Pathologien darstellen. In den praktischen Übungen haben wir diverse klinische Fälle besprochen. Dabei sollten wir zunächst immer alles korrekt beschreiben, mögliche Differenzialdiagnosen stellen und dann die Diagnose mit Behandlungsplan nennen. Dieses praktische Training hat mich am Anfang etwas eingeschüchtert, da direkt viel gefordert wurde. Ich habe aber gemerkt, wie ich mit der Zeit immer sicherer wurde und zumindest die grundlegenden Sachen sehen und beschreiben konnte. Übung macht hier wirklich den Meister.
Der Kurs wird mit einem Examen abgeschlossen. Wir konnten uns aber durch bestandene Tests einen Auto-Pass erarbeiten und somit musste ich in diesem Kurs kein abschließendes Examen ablegen.
Insgesamt fand ich den Kurs sehr spannend und interessant, hätte mir aber gewünscht, mehr zur Interpretation von CT- und MRT-Bildern zu lernen. Aber vermutlich hätte dies aber den Rahmen der gegebenen Credit Points des Kurses gesprengt. Ich fände es toll, wenn es dazu irgendwann einmal einen extra Kurs gibt.
