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Vet-NewsRegelungen für Geschlechtsbestimmung im Ei

Ab 2024 sollte die Geschlechtsbestimmung von Hühnerembryonen bis zum 7. Bebrütungstag erfolgen. Durch eine neue Studie fehlt dafür nun die wissenschaftliche Grundlage.

littlewolf1989/stock.adobe.com

Im Sommer 2021 wurde das deutsche Tierschutzgesetz geändert und damit das Töten bereits geschlüpfter männlicher Legerassenküken verboten. Stattdessen werden Geschlechtsbestimmungsverfahren genutzt, wobei die Hühnereier zwischen dem 9. und 14. Bebrütungstag selektiert werden und dass, obwohl zum Zeitpunkt der Gesetzesänderung davon ausgegangen wurde, dass Hühnerembryonen bereits ab dem 7. Bebrütungstag Schmerzen empfinden können.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nahm damals an, dass bis Ende 2023 die alternativen Verfahren zur frühen Geschlechtsbestimmung, also schon vor dem 7. Bebrütungstag, praxisreif sein würden. Aus diesem Grund wurde ab Januar 2024 eine weitere Änderung im Tierschutzgesetz vorgesehen. Die Selektion weiblicher Bruteier sollte nur noch bis zum 6.Bebrütungstag möglich sein.

Frühe Geschlechtsbestimmungsverfahren noch nicht praxisreif

Ein 2023 vorgelegter Bericht zeigte allerdings, dass die alternativen Verfahren zur frühen Geschlechtsbestimmung im Hühnerei Anfang 2024 in der Praxis noch nicht umsetzbar sein werden. Im Zuge dessen gab das BMEL eine Studie in Auftrag, die sich mit dem Schmerzempfinden von Hühnerembryonen beschäftigt hat. Das Ergebnis: Hühnerembryonen haben erst ab Bebrütungstag 13 die Fähigkeit zur Schmerzweiterleitung und -verarbeitung, also deutlich später als bisher angenommen, so das Ministerium. Folglich gäbe es keine wissenschaftliche Grundlage mehr, um das Tierschutzgesetz in seiner jetzigen Form zu belassen. Um Rechtssicherheit zu schaffen, wird die 2021 festgelegte Regelung nun noch einmal geändert, denn sonst müssten ab Januar 2024 männliche Küken mit aufgezogen werden, was teils mit hohen Kosten verbunden ist.

Studie zum Schmerzempfinden

An der Studie waren die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Klinikums rechts der Isar in München, die Technische Universität München und die TUM School of Life Sciences beteiligt. Die Forscher*innen untersuchten das Schmerzempfinden von Hühnerembryonen anhand der elektrischen Hirnaktivität und Bewegungen. Auch der Blutdruck und die Herzfrequenz wurden mit einem Mikrokatheter gemessen und als Parameter herangezogen.

Da eine elektrische Hirnaktivität erst ab Bebrütungstag 13 messbar war und eine kardiovaskuläre Reaktion erst am 15. Tag beobachtet werden konnten, kamen die Forscher*innen zum oben genannten Ergebnis.

Quelle (nach Angaben von):

Ab wann empfinden Hühnerembryonen Schmerz? | vetline. 19.12.2023
2024 bringt neue Gesetze – was kommt? | vetline. 19.12.2023
Geschlechtsbestimmung im Ei: Gesetzesanpassung ist zu erwarten (gefluegelnews.de).19.12.2023

(JD)